Öises Huus "zum Feld"
Das Haus „auf Feld“ von Paul Suter (aus dem Neujahrsblatt Nr. 1 aus dem Jahre 1985 der Gesellschaft zum Feld, Reigoldswil)
Name, Beschreibung
Der Name Feld (dialektisch Fäld) bezeichnet das Ackerfeld der Rifensteinzelg, zu dem die Schmidtengasse hinführte. Der Flurname wird 1694 bezeugt: uffem felt zu riffenstein. Die Liegenschaft wird auf dem Topographischen Atlas1:25’000, Ausgabe 1885-1946, als „Feldhaus“ bezeichnet. Im Kataster 1780 trägt sie die Nr. 13, im Brandlager 1918 Feldgasse 31, im Grundbuch 1929, nachgeführt 1978, Schmidtengasse 31, heute Schmidtengasse 5.
Das Feld ist ein typisches Bauernhaus (Dreisässenhaus, nach heutiger Terminologie sekundärer Vielzweckbau oder quergeteiltes Einhaus). Wohnteil (für zwei Familien) und Oekonomie befinden sich unter einem Dach; der geräumige Hausgang wird durch einen zweistufigen Treppenaufgang erreicht. Daselbst ist auch die Treppe für die obere Wohnung untergebracht. Die Wohnungen sind in Stube, Küche und Kammer unterteilt. Ein später angebauter Wohnteil auf der Hinterseite enthält auf jedem Stockwerk einen weiteren Raum zum Posamenten. Die Stube im Erdgeschoss besitzt auf der Südseite ein schönes, dreiteiliges spätgotisches Fenster. Darunter befindet sich auf der Aussenseite der mit Muschelkalkplatten zum Teil abgedeckte elfstufige Eingang zum gewölbten Keller. Dessen hintere Hälfte, zur Wohnung im oberen Stockwerk gehörend, ist durch eine Steiltreppe, abgeschlossen durch einen Kellerladen, vom Hausgang aus begehbar. Die vor dem Wohnteil stehende, mächtige Rottanne wurde nach Aussage von Rudolf Plattner im Jahre 1905 angepflanzt. An die Wohnung schliessen Scheune und Stall an. Über dem Tenn liegen Oberte und Rechenbühne; über dem Stall breitet sich die Heubühne aus, die vom Tenn, aber auch durch eine Öffnung auf der östlichen Giebelseite erreichbar ist. Auf gleicher Höhe wie die Heubühne ist auf der Hinterseite der Scheune eine kleine Werkstatt eingebaut, die man von aussen auf einer Holztreppe erreicht.
Das Feld ist heute an die Wasserversorgung des Dorfes angeschlossen, besitzt aber am Weg zum Rifenstein eine eigene Quelle (Flurname Gänsbrunnen), die einen Brunnen vor dem Stall speist. Zu einem Bauernhaus gehört auch ein behäbiger Miststock. Dieser befindet sich aus praktischen Gründen gerade vor dem Stall.